CAS SUMMER PROJECT: Personas + User Stories
Ausgangslage
Im letzten Beitrag habe ich erklärt, wie ich verschiedene Formen von Expert-Interviews zur qualitativen Recherche vorbereitet und geführt habe. Die Expert-Interviews dienen dazu, eine kleine, spezifische Nutzergruppe besser kennenzulernen und herauszufinden, wie sie die Firma Zone B wahrnehmen, beurteilen und wo sie die Stärken und Schwächen verorten.«Expert-Interviews dienen dazu, eine kleine, spezifische Nutzergruppe besser kennenzulernen.»
Auswertung der Expert-Interviews
Zum Beginn habe ich mir alle aufgezeichneten Expert-Interviews nochmals angehört und mir die spannenden Aussagen notiert und anschliessend ausgewertet. Dabei habe ich die wichtigsten Punkte in verschiedene Themengebiete gesammelt. Die Aussagen aus den verschiedenen Expert-Interviews wurden thematisch gesammelt und waren dadurch nicht mehr den einzelnen Interview-Partnern zuzuordnen. Durch die thematische Gliederung der Aussagen lassen sich Muster und Erkenntnisse gewinnen.Gliederung der Insights
Die wichtigsten Insights der durchgeführten Expert-Interviews habe ich in einer Keynote-Präsentation thematisch gegliedert:- Partnerwahl
Wie gehen die Interview-Partner grundsätzlich vor, wenn sie einen neuen Partner oder Lieferanten eruieren? Wie und auf welchen Kanälen recherchieren sie dazu? - Wahrnehmung
Wie nehmen sie die Firma Zone B wahr? Welchen Eindruck wird vermittelt? Wie fühlt sich die Zusammenarbeit an? Wie wird das Angebot der Firma wahrgenommen? - Stärken
In welchen Bereichen sehen die Interview-Partner die Stärken der Firma? Worin sind sie besonders gut? Was könnte gar als USP bezeichnet werden? - Chancen
Wo hat die Firma noch Steigerungspotenzial? Was könnte in der Aussenwahrnehmung noch optimiert werden? - Inputs
Gibt es konkrete Inputs, die uns die Interview-Partner für unser Projekt noch konkret mit auf den Weg geben möchten?
In einem weiteren Workshop mit Beat Wenger von der Zone B habe ich ihm zum Auftakt in einer Keynote-Präsentation die Insights aus dem Expert-Interviews präsentiert. Wir sind die Erkenntnisse durchgegangen und haben die einzelnen Aussagen gemeinsam besprochen.
Personas erarbeiten
Anhand der Insights aus der Präsentation haben wir anschliessend gemeinsam mehrere Personas erarbeitet. Wir haben uns für drei Kundensegmente entschieden, denen wir ein konkretes Gesicht geben wollen und uns auf unserem weiteren Projekt begleiten werden.Personas sind Nutzermodelle, die Personen einer Zielgruppe und ihre Merkmale charakterisieren. Sie können aufgrund ihrer umfangreichen Beschreibung helfen, sich in die Lage der potenziellen Nutzer zu versetzen und diese Perspektive während des gesamten Designprozesses zu vertreten. Sie werden mit einem Namen, einem Gesicht, einer Funktion und einem Privatleben versehen. Personas verfügen über Ziele und Verhaltensweisen, haben Vorlieben und Erwartungen.
Quelle: uxpressia.com
Wir haben unsere Personas mithilfe des kostenlos nutzbaren Online-Tools uxpressia.com erstellt und von dort anschliessend als PDF exportiert.
User Story erarbeiten
Basierend auf der Perspektive der eben erstellten Personas haben wir für jedes Profil eine eigene User Story kreiert. Dabei handelt es sich um eine Ein-Satz-Anweisung, die in der Regel die folgende Struktur aufweist: «Als [Rolle], möchte ich [Aktion] weil [Ziel]». Eine User Story ist kurz, spezifisch und zielorientiert und beantwortet die Punkte: Wer, Was und Warum. User Stories fokussieren das Projekt auf die Perspektive derjenigen, die es nutzen werden.
Expert-Interviews dienen dazu, eine kleine, spezifische Nutzergruppe besser kennenzulernen.
Aufbau einer User Story: «Als [Rolle], möchte ich [Aktion] weil [Ziel]»Wir konzentrieren uns somit nicht auf Lösungen und Funktionen, sondern auf Ziele, auf die «echte» Benutzer für einen bestimmten Zweck hinarbeiten. Wir konzentrieren die Endziele auf konkrete und greifbare Dinge, die das Projekt den Benutzer tun lässt. Oder etwas einfacher formuliert: Als Rolle muss eine Person eine Aktion ausführen, die es ihr ermöglicht, das Ziel zu erreichen, das sie anstrebt. In einfachen, prägnanten Begriffen beschreibt also eine User Story, was die Person braucht. Jeder, der die User Story liest, muss verstehen können, was zur Umsetzung der Story erforderlich ist. Diese Aussage hilft zu verstehen, wie der Benutzer die Funktion nutzen wird und wie man messen kann, ob das Ziel erreicht wird. Wir konzentrieren die Endziele dank der User Story auf konkrete und greifbare Dinge, die das Projekt den Benutzer tun lässt.
Quelle: visual-paradigm.com
Fazit
Es war spannenden zu sehen wie die verschiedenen Aussagen aus den Expert Interviews durch die thematische Bündelung zu konkreten Insights wurden. Daraus liessen sich basierend auf dem Kundensegmenten aus dem «Business Model Canvas»-Workshop drei Nutzerprofile erstellen. Diese sogenannten Personas wurden dann jeweils in einer eigenen User Story in eine klare Aussage verpackt. Diese User Stories helfen uns im weiteren Projektverlauf unsere Arbeit immer wieder reflektieren und überprüfen zu können.